Auf der Brücke von Avignon wurde nicht getanzt. Damit wurden die Freunde von Châtillon, Vonnas und Baneins bei einer Stadtführung überrascht. Der Tanz fand im Mittelalter vielmehr am gegenüberliegenden Rhone-Ufer statt, wo die Brücke hinführte. Das in Frankreich und Deutschland gleichermaßen beliebte Kinderlied, das den Tanz auf die Brücke verlegt, stammt aus der Verklärung des Mittelalters im 19. Jahrhundert.
Doch der Reihe nach: Am Morgen des 7. August 2025 machten sich 22 FREUNDE VON CHÂTILLON, VONNAS UND BANEINS IN WÄCHTERSBACH zu einer achttägigen Reise in die Provence auf. Erster Zwischenhalt war LYON, wo die Wächtersbacher mit einigen Freunden aus Châtillon und Vonnas zu einem gemeinsamen Abendessen auf einem der schönsten Plätze Lyons, dem Place des Célestins, verabredet waren und einen wunderbaren Abend verbrachten. Am nächsten Tag ging die Fahrt weiter nach AVIGNON, wo selbstverständlich die berühmte Brücke und der Papstpalast besichtigt wurden, und danach weiter nach ST.REMY-DE-PROVENCE, wo die Freunde in einem Hotel zwischen Olivenhainen für 6 Tage ihr Quartier aufschlugen. St.Remy, Hauptstadt der Alpilles und eine der ältestens Städte Frankreichs, steht für Kunst, Kultur, Märkte, provencalische Lebensart und magisches Licht, welches viele Künstler angezogen hat, so auch Vincent van Gogh. Neben der römischen Ausgrabungsstätte Glanum kann man hier auch im ehemaligen Kloster St. Paul de Mausole die psychiatrische Klinik sehen, in der Vincent van Gogh 1 Jahr in Behandlung war.
Trotz Hitzewelle stand am nächsten Tage auch der Besuch von LES BEAUX DE PROVENCE, einem der schönsten Dörfer Frankreichs, an. Zunächst jedoch ging es zu ‚Carrières des Lumières‘ in den weltberühmten, riesigen unterirdischen Steinbrüchen von Les Beaux, wo auf einer Fläche von 7.000 m² Meisterwerke wie z.B. ‚Der kleine Prinz‘ auf riesige Wänder, Säulen und Böden mit musikalischer Untermalung projeziert werden und so in farbenfrohe Welten entführen. Anschließend konnte das hoch oben gelegene Dorf mit seiner Burgruine und Höhlenhäusern erklommen werden, bevor ein Abendessen in einem Panoramarestaurant nochmals einen phantastischen Ausblick auf die wildromantische Landschaft erlaubte.
Am nächsten Tag ging es in die Ocker-Steinbrüche von ROUSSILLON. Noch tagelang zeugten ockerfarbene Schuhe vom engagierten Rundgang durch die Felsen, die in der Morgensonne in allen erdenklichen Farben schillerten.
Am Mittelmeer herrschten etwas mildere Temperaturen. In SAINT-MARIE DE LA MER konnte man sich mit der Geschichte des Frühchristentums und der Kreuzzüge beschäftigen oder sich einfach durch die geschäftigen Gassen treiben lassen. Auch AIGUES-MORTES darf bei einem Besuch der Camarque nicht fehlen. Seine 1,6 km lange, wurchtige und wehrhafte Stadtmauer ragt wie ein Bollwerk aus dem sumpfigen Boden der Camarque, was Aigues Mortes zu einer der eindrucksvollsten Festungsstädte Frankreichs macht. Ehemals auf einer Lagune erbaut, umgeben die Stadt heute Salzfelder, die für ihre rosa Farbe berühmt sind.
Dann folgte ein Höhepunkt, der allerdings auch ein Hitzehöhepunkt war: Ein Stadtbummel durch AIX-EN-PROVENCE, Stadt der Kunst und Kultur und mit seinen lauschigen Gassen und schönen Plätzen sichderlich eine der schönsten Städte Frankreichs. Zuvor jedoch besuchten die Freunde das hoch über der Stadt, auf dem Hügel ‚Les Lauves‘, gelegene letzte Atelier von Paul Cézanne. Es beherbergt die Möbel des Malers, seine Staffelei, Stilllebenmodelle sowie diverse Utensilien aus seiner letzten künstlerischen Phase und hier malte er seine letzten Bilder – ein echter Erinnerungsort, der von seiner Handschrift geprägt ist.
Bevor man die Reise mit einer Zwischenübernachtung in Dijon ausklingen ließ, stand noch der PONT DU GARD auf dem Programm. In der Aufklärung von Philosophen wie Jean-Jacques Rousseau wieder entdeckt, ist die ehemalige römische Wasserleitung (Aquädukt) zur Versorgung der Stadt Nîmes mit all ihrer Anmut heute Weltkulturerbe. Die Besucherströme werden dort nicht nur zu den Aussichtspunkten geleitet, sondern auch ins Museum und zu einem Kulturlehrpfad durch Olivenhaine und provenzalische Heidelandschaft.
Kultur, Kunst, Hitze und Lavendelduft – solchermaßen betört kehrten die Reiseteilnehmer ins heimatliche Wächtersbach zurück. Ihr Dank gilt der Präsidentin Marianne Leschinger für eine perfekte Organisation.