Nancy und Metz am Wochenende

08-12-14-nancyleschinger1.jpgWächtersbach: Einen erlebnisreichen Ausflug in die beiden wichtigsten Städte Lothringens: Nancy und Metz führten die Freunde von Châtillon, Vonnas und Baneins in Wächtersbach für die Teilnehmer ihrer Französischkurse durch. Dabei folgten die Teilnehmer den Spuren römischer, deutsch-französischer, aber auch europäischer Geschichte.


Die Freunde von Châtillon, Vonnas und Baneins haben das 2. Jahressemester 2008 ihrer Französischkurse mit dem, inzwischen zur Tradition gewordenen, Frankreich-Ausflug abgeschlossen. Mit Lothringen lag das Ziel dieses Mal grenznahe. Nancy, die Hauptstadt der Region, war das erstes Ziel und Stützpunkt der Reisenden. Ein Hotel, im absoluten Zentrum der Stadt gelegen, nur einen Steinwurf von der berühmten Place Stanislas, bot den idealen Ausgangspunkt zur Erkundung der Stadt. Ein sehr kompetent geführter Stadtrundgang war dann auch der Einstieg zum Kennen lernen. Nicht älter als Wächtersbach, erlebte die Stadt Nancy Mitte des 18. Jahrhunderts ihre Glanzzeit. Damals residierte hier der ehemalige König von Polen und Schwiegervater König Ludwigs XV. von Frankreich. Bis heute stellt seine prächtige und großzügig gestaltete Residenz, ein UNESCO Weltkulturerbe, das unverzichtbare Bindeglied zwischen der Altstadt und der Neustadt von Nancy dar.
Nach der Stadtführung erforschten die Reiseteilnehmer die Stadt auf eigene Faust. Der Weihnachtsmarkt und die große, historische Markthalle waren die Höhepunkte, ehe es zum obligaten, gemeinsamen Abendessen ging. Dieses Mal war es das „Flo-Excelsior“, ein schickes Jugendstilrestaurant. Auf dem späten Heimweg lohnte nochmals ein Blick auf die Place Stanislas: Der große Christbaum in der Platzmitte, vor der Kulisse des beleuchteten Schlosses bot nicht nur mit dem funkelnden Licht seiner Kerzen einen magischen Anziehungspunkt. Hier hatten sich die Beleuchtungstechniker noch eine Besonderheit einfallen lassen: Von den Kerzen schien immer wieder brennendes Wachs abzutropfen. Ein beeindruckendes Schauspiel.
Nach dem typisch französischen Frühstück fuhren die Frankophilen am nächsten Morgen in die nahe Stadt Metz. Mindestens seit römischen Zeiten kreuzen sich hier zwei wichtige Handelsstraßen: Nord/Süd und Ost/West. Wie bei allen römischen Straßen bilden sie als Cardo und Dekumanus die Hauptachsen der Stadt. Ein Wahrzeichen der Stadt ist der gotische Stefans-dom, mit seinen Chagall-Fenstern. Ehemals aus drei Kirchen zu einer Einheit zusammengewachsen, ist er mit seiner Architektur und Ausstattung immer noch ein Touristenmagnet. Deren gibt es allerdings in dieser lebendigen Stadt unzählige. Genannt seien beispielhaft die älteste Basilika Frankreichs Saint-Pierre-aux-Nonnains aus dem 4. Jahrhundert, die Porta Nigra und das Amphitheater aus gallo-römischer Zeit, die Place d’armes, bis hin zum beeindruckenden und repräsentativen Jugendstil-Bahnhof aus der Zeit nach dem Krieg 1870/1871.
Viel Weiteres wäre in Lothringen noch zu sehen und zu erleben gewesen, in der Region, die Jahrhunderte lang Teil des Deutschen Reiches war. Später setzte Frankreich hier die Akzente. Die Reise war für viele der Teilnehmer ein Aha-Erlebnis und Anregung zum weiteren Erkunden. Eine ausgezeichnete Gelegenheit dazu bietet zum Beispiel das jährlich im Spätsommer stattfindende Mirabellenfest (Fête de la Mirabelle vom 22.08. – 07.09.2009).

Maru Freund

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