D-Day, Mont-Saint-Michel und Monet

Reisegruppe vor der Kathedrale von Rouen

Eine große Spanne von Eindrücken und Erlebnissen brachten die Freunde Châtillons von ihrer Normandie-Reise mit zurück. Ursprünglich für 2020 geplant, konnte die Reise jetzt endlich, Ende August 2021, dank der GG-Regel, angetreten werden. Es war wie ein Aufatmen, nach fast Eineinhalbjähriger Abstinenz, wieder etwas Gemeinsames unternehmen zu können. Rouen, die Hauptstadt der Normannenherzöge, mit der herrlichen, gotischen Kathedrale, war das erste Ziel. Abends dann die Illumination des prächtigen Gotteshauses war ein eindrucksvoller Abschluss des ersten Reisetages.

Das Naturwunder der Kreidefelsen von Étretat, mit ihren Tiefblicken und dann das technische Wunder der Seine-Brücke „Pont de Normandie“. Mit über 2000 Metern ist sie Europas längste Schrägseilbrücke. Auch Honfleur hat mit seiner großen Holzkirche, Sainte Catherine, die deutlich erkennbar von Schiffbauern errichtet wurde, ein würdiges Zeitdenkmal aufzuweisen. Das mondäne Deauville mit seinen Spielcasinos und dem breiten Sandstrand, war ein letzter Höhepunkt des 2. Tages.

In Cabourg, einem weiteren der vielen Bäder an der normannischen Kanalküste, gab es das beeindruckende Schauspiel einiger Sulky-Fahrer zu bestaunen, die ihre Pferde mit hohem Tempo durchs flache Wattwasser trieben, dabei große Fasserfontänen aufwerfend. Im ebenso ansprechenden Courseulles-sur-Mer gab es, neben der Gelegenheit viele schöne Muscheln zu sammeln auch Nachdenkliches: Eine Gedenkstätte am Strand, der am D-Day die Bezeichnung „Juno-Beach“ trug, erinnert an die hier am 6. Juni 1944, unter großen Opfern gelandeten Kanadier. Noch ergreifender wird dieser Teil der Geschichte durch große, an den Straßen der betreffenden Orte aufgestellten Bilder junger, gefallener Soldaten. Den Tag schloss die Besichtigung des berühmten, über 70 Meter langen, gestickten Teppichs von Bayeux, der die Geschichte der Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer 1066 darstellt. Beworben wird das Museum mit launigen Plakaten. Auf einem von ihnen fordert eine feine Dame Ihresgleichen auf: „Auf ihr Mädchen, wir haben noch 50 Meter zu besticken …“.

Am nächsten Tag beeindruckte, die seit dem Mittelalter berühmte Wallfahrtsstätte Mont Saint Michel, durch ihre raffinierte Architektur. Festung, Wohnort und Kloster winden und schrauben sich um einen Granitblock herum aufwärts, auf einer Insel nahe am Festland. Die Krone des Ensembles bildet die Kirche, die nochmals überragt wird von einer vergoldeten Figur des Heiligen Michael. Ein Kontrastprogramm dazu bot der letzte Tag mit einem Besuch von Giverny, schon auf dem Rückweg, Richtung Paris gelegen. Der hier liegende, große Garten des Impressionisten Claude Monet zeigt eine unübertroffene Blütenpracht und eine ausgeklügelte Kultur der Garten- und Landschaftsgestaltung.

Mit dem Gefühl sehr viel Schönes und Neues, aber auch Nachdenkliches auf der gut 2200 km langen Reise gesehen und erlebt zu haben, kehrten die Freunde Châtillons nach Wächtersbach zurück. Es bleibt aber auch der Wunsch: „In diesen schönen Winkel Europas, mit den freundlichen Menschen, müssen wir wieder einmal zurückkehren“.

Maru Freund

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