Wächtersbach: Die Sprachreise der Freunde Châtillons ging in diesem Jahr an die Loire. Gutes Wetter und noch bessere Stimmung waren die positiven Begleiter der Reisenden. Gut ausgewählt waren Ziel und Zeit, denn zu keiner anderen Jahreszeit kann man die Loire-Schlösser so geruhsam und ohne jeglichen Publikumsandrang besuchen.
Nach der Großstadt Paris im Vorjahr, wählte die Präsidentin, Frau Marianne Leschinger dieses Mal ein ländliches Ziel für ihre jährliche Exkursion der Sprachschüler der Freunde von Châtillon, Vonnas, Baneins in Wächtersbach aus. Es ging zu den Schlössern der Loire. Die Auswahl unter den etwa 400 Schlössern der Region musste mit Bedacht getroffen werden, denn es standen ja nur wenige Tage zur Verfügung. Und so begann es, von Blois der ehemaligen königlichen Residenzstadt ausgehend, mit Chambord, dem größten der Loire-Schlösser. Beeindruckend ist es nicht nur durch seine Größe, sondern vor allem als architektonische Meisterleistung, an deren Planung für König Franz I. vielleicht sogar Leonardo da Vinci beteiligt war.
Leonardo war dann auch das nächste Ziel der Reisegruppe. Im Schloss Clos Lucé in Amboise verbrachte der große Künstler und Ingenieur, als Gast von Franz I. seine letzten 3 Lebensjahre. Es ist also ein idealer Ort, um Modelle seines Erfindergeistes im kleineren Format im Schloss und als große Objekte im ausgedehnten Garten zu präsentieren.
Nach den zwei königlichen Schlössern bot sich als nächster Anlaufpunkt der Reise ein Garten an. In Villandry hat ein ehemaliger Schokoladenfabrikant den Traum seines Lebens verwirklicht: In einem schönen Schloss zu leben und daneben, als Lebensziel einen verfallenen Garten, mit viel Liebe und Freude an Details (und viel Geld), nach sehr alten Plänen wieder erstehen zu lassen. Es war eine Freude vom Schloss aus, unter verschiedenen Blickwinkeln, oder spazierend diesen perfekten Garten zu bewundern.
Ein Ausrufungszeichen der Reise setzte dann nochmals das „Damenschloss“ Chenonceaux. Von mehreren adeligen Damen nacheinander bewohnt, wurde es auch nach ihrem Geschmack nach und nach gestaltet und eingerichtet. Heute präsentiert sich an dieser Stelle ein alter Bergfried, flankiert von ausgedehnten Gärten, daneben das Schloss selbst und ein Galerietrakt, der sich in vielen Bögen über das Flüsschen Cher, einen Nebenfluss der Loire spannt.
Mit dieser Reise erschloss sich den Teilnehmern ein weiterer, sehr schöner Teil Frankreichs. Dabei kam auch das Kulinarische nicht zu kurz. Die gemeinsamen Abend-Mahlzeiten mit einer auserlesenen, französischen Küche sind schon Tradition. Auch eine Weinprobe in einer Genossenschaft der Loire in Vouvray war dieses Mal dabei. Sehr gute Weißweine, aber auch ansprechende Sekte werden dort ausgebaut. Und gern denken die Teilnehmer an das französische Picknick bei der Rückfahrt, mit Pasteten und Käse, begleitet von Baguette und gutem Wein.
Maru Freund