Reisegruppe mit Baby vor der Kathedrale St. Etienne in Auxerre
Das 20jährige Jubiläum der Partnerschaft mit den Gemeinden Vonnas und Baneins bestimmte in diesem Jahr das Ziel der Sprachexkursion der „Freunde von Châtillon, Vonnas, Baneins in Wächtersbach“. Aber wie in jedem Jahr wurde, auch diesmal eine kleine Ecke Frankreichs – das westliche Burgund – der Reise hinzugefügt.
Die Teilnehmer, 33 Personen inklusive einem Baby, wurden in Châtillon wieder aufs herzlichste vom Verschwisterungskomitee, den Vorstehern der Gemeinden und ihren jeweiligen Gastgebern empfangen. Die private Unterkunft in den Familien ist für alle Teilnehmer ein wichtiger und schöner Bestandteil der Reise, bei der man in der Praxis und vor Ort die Fremdsprache einüben kann.
Abends fanden sich dann mehrere Gastgeber mit ihren eigenen Gästen bei einer Familie ein und es begann ein Festmahl in ganz großer Runde. Jede französische Familie trug mit je einem Gang zum Menü bei. Es war ein Beispiel von einem Miteinander, das die Franzosen „convivialité“ (freundschaftliches Miteinander, Herzlichkeit) nennen und das die Reisenden aus Wächtersbach immer wieder bei ihren Partnern in Frankreich erleben dürfen.
Am Samstag und Sonntag standen die beiden Orte Baneins und Vonnas im Blickpunkt, die in diesem Jahr auf eine 20jährige Verschwisterung mit Wächtersbach zurückblicken können. Aus diesem Anlass traf auch Bürgermeister Weiher mit einer Delegation des Magistrats und der Stadtverordneten ein.
Eine schöne Überraschung und ein großartiges Erlebnis war das gemeinsame „Hallen-Picknick“ im Festsaal von Baneins. Alle Gastgeberfamilien trafen mit großen Isolierboxen, mit je einem vollständigen Menü für mehrere Personen sowie Körben mit den notwendigen Tellern, Gläsern, Bestecken, Kannen usw. ein. An langen Tischen wurde aufgedeckt. Bereits bei den Vorspeisen begann ein lebhafter Austausch von leckeren Speisen mit den Nachbarn zur Linken und zur Rechten, sodass jeder der Teilnehmer die Kochkünste mehrerer Hausfrauen kennenlernen konnte. Es war ein großartiges Vergnügen.
Am Nachmittag, ein Spaziergang mit Blick auf Baneins und die Landschaft der Dombes, mit ihren ehemaligen Weinbergen, bzw. ein Freundschafts-Boules-Spiel gab es zur Einstimmung, anschließend einen Festakt, bei dem ein Platz in Baneins in „Place de Wächtersbach“ umbenannt wurde.
Am Sonntag lernten die Reisenden die hügelige Region um Mâcon, mit ihren Weinbergen kennen und natürlich auch den eleganten Weißwein. Abends schloss sich ein Festakt in Vonnas an. Bürgermeister Weiher überreichte in Vonnas, ebenso wie zuvor schon in Baneins, je ein stilvolle Sonnenuhr. Sie wird den Einwohnern der Partnerorte neben der Zeit auch eine schöne Erinnerung, – vielleicht an ihren Aufenthalt als Austauschschüler in Wächtersbach – geben.
Am Montag hieß es Abschied nehmen von den Partnerorten Châtillon, Vonnas und Baneins, aber natürlich auch von den so aufmerksamen Gastgebern. Zuvor aber galt es noch in den Schulen von Châtillon und Vonnas, wie seit Jahren üblich, Deutsch-Französische Wörterbücher an die neuen Sprachschüler zu verteilen. Auch die städtische Delegation verteilte im Kindergarten und der Grundschule die traditionellen Geschenke der Stadt Wächtersbach.
Die Reisegruppe besuchte anschließend noch einen ebenso schönen, wie selten besuchten Teil Frankreichs, das nordwestliche Burgund. Zunächst die alte, in einem einsamen Tal gelegene und vorbildlich restaurierte Zisterzienserabtei Fontenay. Es folgte der Besuch der historischen, gallo-römischen Stadt Avallon.
Der letzte Tag führte zunächst zur mittelalterliche Kathedrale von Vézelay, am Jakobsweg gelegen. Ein langer Aufstieg durch die mittelalterliche Stadt lässt die Erwartung steigern. Dann zeigt sie sich, die alte Pilgerkirche, außen sieht man ihr das Alter an, innen ist sie frisch renoviert, hell und sehr freundlich. Zurück in den weltlichen Bereich finden sich die Reisenden anschließend in Auxerre. Ein ebenso kompetenter, wie launig erklärender Führer überspringt locker die 2000jährige Geschichte am Ufer des Flusses Yonne gelegenen, mauerbewährten Stadt. Ihren Anfang haben schon die Römer gelegt.
In die Rückreise nach Wächtersbach hat Marianne Leschinger, die Präsidentin der Freunde Châtillons noch einen kleinen Höhepunkt eingebaut: Eine Weinprobe des berühmten Weißweines Chablis in der Stadt Chablis. Es war der Abschluss einer erlebnisreichen, abwechslungsreichen und von schönen Begegnungen gekennzeichneten Reise in unser kulturell so wertvolles Nachbarland.
Maru Freund