Auf den Spuren der Gallier und des Lichtes

Vienne, römisches TheaterWächtersbach/Châtillon: Einer Einladung aus Frankreich folgend, besuchten die Freunde Châtillons die Partnerregion und das Lichterfest in Lyon. Zuvor aber legten sie einen Umweg über Vienne ein. Diese sehr alte, gallorömische Stadt an der Rhone, mit ihren reichen Ausgrabungsschätzen und dem südlichen Charme und historischen Flair hat es vielen angetan. Überwältigt waren aber alle von der wieder erfahrenen Gastfreundschaft der Familien und des Verschwisterungskomitees in Châtillon, Vonnas und Baneins.

 

Ein Jahresausflug, jeweils im 4. Jahresquartal abgehalten, ist seit langem ein Festpunkt im Kalender des Vereins der Freunde von Châtillon, Vonnas, Baneins in Wächtersbach. Er dient den Teilnehmern der Sprachkurse, die der Verein seinen Mitgliedern zwei Mal jährlich anbietet, als begehrter Praxistest. Darüber hinaus ist es aber auch die Möglichkeit, mit gezielten Abstechern von der Route ins Partnerschaftsgebiet, Frankreich mit Land und Leuten, ihren Gebräuchen und Gewohnheiten Stück für Stück kennen zu lernen.

In diesem Jahr war Vienne, eine kleine aber sehr alte, keltische Stadt südlich von Lyon, der erste Anlaufpunkt der Reise. Noch ehe die Römer kamen war hier schon eine gallische Stammeshauptstadt.

Sie hinterließ deutliche Spuren. Die liebliche Lage, zwischen Hügeln und der Rhone eingebettet, machte den Platz später auch für die Römer sehr attraktiv. Theater, Tempel, Forum und ausgedehnte Villen der damaligen Oberschicht, mit ihren bilderreichen Mosaik-Böden konnten die Wächtersbacher bei einer Stadtführung und im Ausgrabungsmuseum bewundern. Aber auch erste Kostproben aus der reichen französischen Küche wurden bei einem gemeinsamen Abendessen und am nächsten Mittag genommen.

Im Partnerschaftsgebiet wurden die Reisenden herzlich von den Gastgebern empfangen. Ein kleiner Imbiss und Umtrunk begleitet von Gitarren- und Drehleiermusik in einer ehemaligen Kirche, war ein stimmungsvoller Einstieg. Dann in den Gastgeberfamilien, die sich zu zweit und zu dritt zusammengefunden haben, wurden mit den Angekommenen ausgedehnte 5- und mehr-gängige Menüs zelebriert. Die familiäre Atmosphäre und die dazu angebotenen Getränke werden sicherlich im notwendigen Maße die Zungen für muntere Gespräche – auf Französisch – gelöst haben. Spät ist es für alle geworden an diesem Abend.

Am Samstag gab es dann einen Empfang in Châtillon mit Beteiligung des Bürgermeisters und des Stadtrates. Dabei übergaben die Gäste einen Scheck über 250,- €, eine Spende zugunsten von Telethon, womit Forschung gegen Erbkrankheiten bestritten wird. Châtillon ist in diesem Jahr Botschafter dieser Aktion. Nach einem gemeinsamen Mittagessen im dortigen Kindergarten und einer unterhaltsamen Stadtführung, fuhr die ganze Gesellschaft, Gäste und Gastgeber gemeinsam mit 2 Bussen dem Lichtspektakel von Lyon entgegen. Das traditionelle, auf ein Jahrhunderte zurückliegendes Pestereignis zurückgeführte Fest will zu Fuß erlaufen werden. Vier Tage lang ziehen die Menschen durch die bunt und einfallsreich beleuchteten Straßen Lyons. Auf den größeren Plätzen konzentriert sich das Geschehen dann in professionell aufgemachten Laserschauen und Ähnlichem. Man spricht von einer Million Menschen, die jeden Abend die Lichterschau auf sich wirken lassen! Vom Hügel oben her blickt dabei immer die ebenfalls festlich beleuchtete Kirche Notre-Dame de Fourvière auf die Stadt herab.

Am Sonntag bietet der Töpfermarkt in Châtillon letzte Gelegenheit vor Ort noch einige Souvenirs oder Geschenke zu besorgen. Dann kommt die Zeit fürs Abschied nehmen und für das Dankschön für den herzlichen Empfang und die vorbildliche Gastfreundschaft in den Familien und bei der Stadt. Dabei denkt man auch voraus, an die anstehenden Gegenbesuche zum Karneval und zur Messe in Wächtersbach, aber auch schon an das 50jährige Jubiläum der Verschwisterung 2013 in Wächtersbach und 2014 in Châtillon.

 Maru Freund

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