Der Charme des stillen Flusses Loire

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Die frühe Herbstzeit war auch 2017 wieder der richtige Zeitpunkt für die Sprachreise der Freunde von Châtillon, Vonnas, Baneins in Wächtersbach. Schon 2013 stand die Loire auf dem Programm der Sprachreise, damals waren es die weiter östlich gelegenen Schlösser. Dieses mal ging es weiter nach dem Westen. Bei einem vollen Programm vergingen die sechs Reisetage wie im Flug. Der ideale Standort für die geplanten Ausflüge war ein freundliches kleines Hotel im Zentrum von Saumur, mit direktem Blick auf die Loire. Von dort aus ging es dann zu den Sehenswürdigkeiten der Region.
Ein erster Höhepunkt war das königliche Kloster Fontevraud, aufs Beste seit 2014 renoviert, beherbergt der größte Klosterkomplex Europas mit den Grablegen von Eleonore von Aquitanien und den Plantagenet-Königen Heinrich II. und Richard Löwenherz gleich drei große Persönlichkeiten der europäischen Geschichte. Im Kontrast dazu stand das am gleichen Tag besuchte Höhlendorf Rochemenier. Seit dem Mittelalter und noch bis ins 20. Jahrhundert hinein wohnten hier Bauern in einfachen und zweckmäßig auf ihre Bedürfnisse eingerichteten Wohnhöhlen, die in den dort anstehenden, weichen Tuffstein hineingebaut wurden. Diese Bautechnik lässt sich auch anderswo, etwa über weite Strecken längs der Loire beobachten. Außerhalb vom Museumsort Rochemenier dienen diese Höhlen heutzutage vielfach noch als kühle Lagerorte.
Im Zentrum des Besuchsprogramms standen aber die Schlösser der Loire, seit dem Jahr 2000 ein Weltkulturerbe. Wie eine Perlenschnur reihen sie sich an Loire und ihren Nebenflüssen entlang; jedes in einem eigenen Stil, vielfach von wunderschönen und gepflegten Gärten umgeben: Montreuil-Belley, Langeais, Azay-le-Rideau oder Chinon. Vielfach sind sie auch von großer historischer Bedeutung und daher mit besonderer Liebe renoviert und für die Besucher didaktisch aufbereitet, wie etwa das Schoss Chinon. Es spielte eine Schlüsselrolle im kurzen Leben der französischen Nationalheiligen Jeanne d’Arc.
Der westlichste Reisepunkt der Gruppe aus Wächtersbach war die Stadt Angers, an der Maine gelegen, nur noch knapp 150 km von der Mündung der Loire in den Atlantik entfernt. Auch hier ist die Altstadt Weltkulturerbe der UNESCO. Überragt wird die Stadt von der wehrhaften Burg des Geschlechtes der Anjou, mit den charakteristischen, rundum an der Mauerkrone aufgehängten 17 Rundtürmen. Burg und Stadt boten genügend Stoff für ein ganzes Tagesprogramm. Besonders beeindruckt hat hier aber der aus dem 14. Jahrhundert stammende Teppich der Apokalypse. Die „Apokalypse“ genannten Offenbarungen des Evangelisten Johannes sind in einen über 100 Meter langen und 41/2 Meter hohen Teppich gebannt. Der innerhalb der Burg extra dafür gebaute Ausstellungsraum ist ein würdiger Rahmen, in dem das großartige Kunstwerk angemessen präsentiert wird.
Der vorletzte Reisetag war der Stadt Saumur gewidmet. Auch dies eine ansprechende, saubere und sehr lebendige Stadt. International bekannt ist sie insbesondere wegen der Dressurreiter des Cadre Noir. Auch sie ist überragt von einer Burg. Das prägende ist hier aber die stille und langsam dahin fließende Loire. Sie ist nicht nur der längste Fluss Frankreichs, sondern auf ihrer gesamten Länge unverbaut und naturbelassen. Durch morgendlichen Herbstnebel wird der Eindruck von Ruhe nochmals verstärkt. Eine beschauliche Fahrt auf einem der flach gebauten Loire-Kähne gab den Freunden Châtillons zum Abschluss noch einen besonderen Blick auf die Stadt. Gern würde man in diese Stadt zurückkehren, vielleicht das nächste mal auch einen Opernbesuch einplanen; das imposante Operngebäude an der Loire wirkt sehr einladend.
Auch die Rückreise der Freunde Châtillons bot mit einem Besuch der Stadt Chartres und ihrer herrlichen gotischen Kathedrale nochmals einen Höhepunkt der Extraklasse.

Maru Freund

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